Früher, in meiner Jugend, da sagten wir zu unverträglichen Menschen in tschechischem Akzent: Streitste mit jede, streitste sogar mit Speiskastl! Ähnliches zeigt dieses Video, halt auf arabisch. Eine mitgebrachte Kalaschnikow hätte die Sache sicher etwas aufregender gemacht ...
Ich finde hierbei das Wort "Speiskastl" interessant. Das kennt man wohl nur in Bayern (und natürlich in Österreich).
Dieses Wort hatte ich Jahrzehnte vergessen. Jetzt, wo ich das las, fiel es mir wieder ein: Meine Großmutter hatte auch ein Speiskastl. Das war eine Kommode, die stand im Schlafzimmer (weil es dort immer etwas kühler war als in der Wohnküche) und hatte vorne in den Wänden dünne Löcher, damit die Luft ein bißchen zirkulieren konnte. Darin bewahrte man früher alle Speisen auf, später, als man einen Kühlschrank hatte, die Sachen, die nicht unbedingt in den Kühlschrank mußten.
Als wir noch keinen Kühlschrank hatten, haben wir die Milch sofort nach dem Einkaufen abgekocht, dann hielt sich sich bis zum nächsten Tag. Und meine Großmutter legte die Butter in ein Schüsselchen mit kaltem Wasser. Die Eier hielt man frisch, indem man sie in Wasserglas einlegte. Äpfel hat man für den Winter eingelagert, indem man sie oben auf dem Schlafzimmerschrank nebeneinander hinstellte. Sie durften sich aber nicht berühren. Wenn man dann im Winter so einen Apfel aß, hatte er zwar eine etwas geschrumpelte Haut, aber das Aroma war köstlich.
Das Fleisch oder die Wurst für den Sonntag kaufte man schon am Samstag beim Metzger. Der verpackte das Gekaufte, beschriftete es mit Namen und legte es in den Kühlraum. Am Sonntag dann hatte er eine Stunde geöffnet für die Herausgabe der Waren.
Wie das überhaupt ohne Kühlschrank ging, kann ich mir heute nicht mehr vorstellen.