Japans lockere Geldpolitik Galoppierende Inflation oder Staatsbankrott?

#1 von Turon , 21.06.2022 07:45

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/jap...olitik-101.html

Der Frau Erdmann von der ARD ist mit diesem Artikel eine saubere Analyse gelungen, sie scheint dottores Krisenschaukel gut verstanden zu haben, oder
sie hat Wirtschaftswissenschaften studiert und zur Abwechslung auch noch sogar verstanden wa sie da studiert hat. Denn die meisten Wiwis, die ich so kenne
ja die mit dem Wirtschaftsdiplom sind offenabr dazu nicht in Stande.

Also nur ganz kurz zu dem japanischen Problem. Japan befindet sich seit der Borsenhausse im Jahre 1980-1981 und nach dem Zusammenbruch der
Spekulation, de facto in fortlaufender Deflation. Um die einzudaemmen, senkte die BOJ die Zinsen auf dem niedrigsten Stand unter aller Volkwswirtschaften.
Wer sich in Yen 1980 als Deutscher Amerikaner und so weiter verschuldet hat, oder gar ueberhaupt die Moeglichkeit dazu hatte, der erlebte wie seine
Schulden immer weniger wurden, weil der Yen am Wert verlor und sein Zinssatz am niedrigsten war. Daruber wird aber im Artiker nicht gesprochen.

Ist auch nicht so wichtig Japan hatte eine Sonderstellung gehabt, aber Inflation? die gab es dort nicht. Japan hat dann auch Helikoptergeld veranschalgt. Japaner
bekamen einen Betrag von sagen mal 10000 Yen als Check, gingen sich einen EIs kaufen, den Rest zahlten sie auf ihr Sparbuch ein. Fertig. Keine
Ankurbelung der Wirtschaft. Interessant ist, dass hier wieder mal erwaehnt wird, dass Banken, die sich Geld bei der BOJ leihen es nicht in die Wirtschaft
pumpten. Sie legten das Geld wieder bei BOJ an, was totaler Irrsinn ist. Warum dennoch richtig? Ganz einfach. waehrend etliche Unternehmen wie Katzenfabriken
sonst was herstellen, und gerade noch so laufen wegen niedrigen Zinssatz, sind sie allersamt von bankrott bedroht, bis auf die Kernunternehmen. Ala Sony
Panasonic und so weiter die weltweit operieren. Toyota zum Beispiel. So ein Zusammenbruch von paar Unternehmen kann schon Schockwellen ausloesen,
und die ein Ausverkauf von Aktien weitere Depression ausloesen. Also war es fuer die banken besser, bei der sicherer BOJ Geld wieder zu parken.

WAS FRAU ERDMANN aber nicht wirklich aufgefallen ist, weil sie das offenabr nicht ueberblickt. Das selbe PROBLEM HABEN WIR JA AUCH. In kleinerem
Ausmass als Japan, vielleicht. Aber dieser Vorteil ist MICKRIG, praktisch unbedeutend. Man koennte unsere Wirtschaft heutzutage so beschreiben.

Staat beauftragt ein Bauunternehmen in der Erde ein Loch zu graben. Das Unternehmen ist praktisch pleite, leiht sich dennoch Geld zu 0,1% Zinsen
zum Beispiel, erfuellt den Auftrag, kassiert das Geld vom Staat, bezahlt die Arbeiter und schickt sie wieder nach Hause. 3 Monate spaeter kommt ein
Politiker auf die Baustelle, sieht das Loch, und sagt dieses Loch ist eine Gefahr fuer uns ALLE. Wieder wird ein Bauunternehmen damit beauftragt,
das Loch wieder zuzuschuetten, wieder das selbe Spiel. Die Arbeiter bekommen Geld fuer unnuetze Arbeit, das rettet ihnen den Hals, aber der Schuldenberg
des Staates, waechst unaufhoerlich weiter.

Das ist Keynes pur uebrigens.
Und so hat USA innerhalb von nur 20% Jahren ihren Schuldenstand verzehnfacht. Natuerlich loest das irgendwann die Inflation dennoch aus,
und dann wollen alle aus dem Geld. Sie laufen sogar zu Bank und holen sich Kredite, denn sie denken, sie kaufen etwas guenstig ein
und verkaufen es wieder teurer.

Nur wenn dann die Zinsen angehoben werden, sind alle in der Falle. Sowohl die Leute die zum Beispiel eine Immo besitzen, wie auch diejenigen, die
die gerade ein gebaut haben.

Ich habe Euch schon paar mal gesagt. In dem Spiel gewinnt keiner wirklich. ausser vielleicht der Person, die sich ganz zu Anfang eines neuen Zyklus,
verschuldete sehr sparsam in Eigenleistung eigene Immo baute und sie bei Zeiten verkauft hat. Und in irgendetwas reinging was werterhaltend blieb.

MERKE. Zentralbanken haben uebhaupt gar keine tatsaechliche Kontrolle ueber Geldwert und Wirtschaft und so weiter, sie vertiefen nur
Probleme sie verlagern sie auf spaeter. Und dann werden die noch groesser und noch groesser bis das ganze Gefuege dann jaemmerlich zusammenbricht.

Wenn Japan bankrott geht als Staat, loest das Schockwellen aus. Dann ist USA genauso mit von der Party genauso wie Europa.

Das Jahr 2008 hat uns zwar weiss gemacht, dass man mit Papier jedes Feuer loeschen kann, man muesse nur eben noch mehr Geld drucken und noch mehr
Schulden machen, weil es alternativlos ist... doch die Wahrheit ist, man kann jedes Ballon aufblaehen, aber nur bis zu einer bestimmter Grenze.

Und irgendwann platżt er.

Ich finde den Artikel aber trotzdem bezeichend! Frau Erdmann thematisiert Japan, ganz tolle Leistung, aber das ist wieder mal
beschissenes Ablenkungsmanover ala Deutschland. Ja Japan kann bankrott gehen. Aber wir Deutsche doch nicht! Wir sind Exportweltmeister und so.
Na dann wollen wir mal gucken, wenn Japan zusammenbricht, ob wir nach Japan dann noch was verkaufen. Genauso wie all die
anderen Laender wo Japan gnaedigerweise was abnimmt.

Jetzt wo die FED glasklares Zeichen saetzte und eine Zinserhoehungsphase einlaeutete, kann es ganz schnell passieren, dass alle Laender der Welt das genau
so machen muessen um ihre Kaufkraft zu erhalten, und dann kommt USA und macht einen weiteren Schritt, und wieder muessen es die anderen Laender tun.

Perverser Weise hilft das den Amerikanern temporaer. Denn da wo Zinsen an hoechsten sind, und die Wirtschaft am staerksten laueft
da geht auch das Geld hin. Aber eben nur temporaer. Irgendwann maerkt der letzte DEPP, sein Geld verliert denoch am Wert.
Un ddann sucht er sich KNAPPE ABER SOLIDE GELDANLAGE AUS. egal wie manipuliert sie ist.

GOLD IST SO EINE ANLAGE. Alle Zentralbanken weltweit stocken ihre Goldreserven aus, die Banken aber verkaufen Papiergoldunzen.
Da moechte ich wirklich sehen, wie sie bankrotte Banken ihre Verpflichtungen erfuellen wollen? Seit wann ist zum Teufel ein Bankrotteur dann
zahlungsfaehig? Da hilft NUR EIN VERGLEICH.

 
Turon
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RE: Japans lockere Geldpolitik Galoppierende Inflation oder Staatsbankrott?

#2 von Turon , 21.06.2022 20:36

Jetzt warnt sogar Olaf Scholz vor der Inflationsspirale. Ein echt toller Kanzler.

Eigentlich sagt er, wir brauchen eine Zinserhoehung um die Inflation einzudaemmen. :) Ein Kanzler mit Klasse, buchstaeblich der BESTE.
Merkel wuerde sagen, es sei alternativlos.

 
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Na endlich! man muss nur warten koennen, die Erklaerung wird lanciert
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