Kein Gold mehr da?
Na dann muss ein Krieg her
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Brandbrief an Bundesbank und Klingbeil:
Holen wir jetzt unser Gold aus den USA zurück!
Steuerzahler-Bund warnt vor möglichem Totalverlust
Goldreserven im Keller der Federal Reserve in New York. Bedeutet Donald Trumps Griff nach der „Fed“ eine Gefahr für den Notgroschen von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD, r.)?
Foto: Bettmann Archive, DAVE CHIDLEY/AFP, picture alliance / abaca
27.05.2025
Berlin – Es ist ein Alarmruf, der keinen Zweifel mehr am Ernst der Lage lässt.
Im März forderten der Steuerzahler-Bund und mehrere Unionspolitiker in BILD erstmals von der zuständigen Bundesbank, das in den USA gelagerte Gold, das als Notreserve gilt, schnellstmöglich nach Deutschland zurückzuholen – oder zumindest nach Europa. In Anbetracht der Spannungen im transatlantischen Verhältnis sei dieser Schritt unbedingt vonnöten.
Hintergrund: Deutschland hat nach den USA die zweitgrößten Goldreserven der Welt – 3375 Tonnen (270.000 Barren à 12,5 Kilogramm). Wert beim derzeitigen Kurs: rund 315 Milliarden Euro. Knapp 37 Prozent davon sind in New York deponiert.
Kaum ein Medium in Deutschland, das seit dem BILD-Bericht nicht die Forderung aufgegriffen hätte, obwohl die Bundesbank jeglichen Handlungsbedarf bestreitet – mit Verweis auf die politische Unabhängigkeit der Federal Reserve („Fed“), in deren Tresoren das Gold lagert.
Bleibt die US-Notenbank unabhängig?
Doch genau daran zweifelt Michael Jäger, Chef des Europäischen Steuerzahler-Bundes und Vize auf nationaler Ebene, mit Blick auf die Zukunft. Und teilte seine Bedenken jetzt, wie BILD erfuhr, in Brandbriefen an Bundesbank-Präsident Joachim Nagel (58) und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (47, SPD).
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) soll sich für die Rückholung des in den USA gelagerten Goldes starkmachen
Foto: DAVE CHIDLEY/AFP
Die Zeit, die Rückführung des Goldes in die Wege zu leiten, wie es übrigens Frankreich längst getan habe, sei jetzt.
Jäger zu BILD: „Jeder konnte in den vergangenen Wochen nachlesen, dass Präsident Donald Trump die Unabhängigkeit der US-Notenbank infrage stellt, weil ihn massiv geärgert hat, dass sie den Leitzins nicht gesenkt hat, als er darauf drängte.“
Sieht dringenden Handlungsbedarf: Michael Jäger (62) vom Europäischen Steuerzahlerbund
Foto: ClubTirol/Tadros
Noch beunruhigender seien die direkten Reaktionen aus den USA gewesen. Der Steuerzahler-Bund sei traditionell gut vernetzt mit Thinktanks und Interessenvertretern im politischen Umfeld in den USA. Aus dem konservativen Lager sei jetzt die konkrete Warnung gekommen, die Deutschen müssten sich „auf das Unvorstellbare einstellen“, also schlimmstenfalls auf einen Bruch des transatlantischen Bündnisses.
„In ein bis zwei Jahren ist das Gold weg“
Von einem „immer brutaleren Klima“ habe ein Deutsch-Amerikaner berichtet, der seine eigene Zukunft im Land infrage stellt – und es für wahrscheinlich hält, dass das deutsche Gold früher oder später Begehrlichkeiten in der Trump-Regierung wecken wird. Dessen düstere Prognose: „In ein bis zwei Jahren ist das Gold weg.“
Der Steuerzahler-Bund legt Wert darauf, dass er die Unabhängigkeit der Bundesbank schätzt und weder sie noch die Bundesregierung kritisieren möchte. Es gehe lediglich um den Impuls für eine Debatte, die „geführt werden muss, ehe es womöglich zu spät ist“.