Egon von Greyerz in Topform

#1 von Turon , 04.09.2020 12:46

Zu heutiger Bewertung der Nasdaq schreibt von Greyerz vollkommen korrekte Bewertung:

Zitat
Entkopplung geht zu Ende

Die richtungslose Weltwirtschaft wird wahrscheinlich nicht unendlich umherdriften, ganz gleich, was die Zentralbanken unternehmen. An der Oberfläche herrscht bei den Banken noch der Glaube, die Welt hätte weiterhin Vertrauen ins sie, schließlich trotzen die Aktienmärkte nach wie vor jeglicher Realität. Sie entfernen sich mit jedem Tag weiter von der Realwirtschaft. Und die Implosion der Märkte und der Weltwirtschaft ist nicht mehr fern.

Man braucht sich nur den Nasdaq anzuschauen. Er steht 10-mal höher als zum 2009er-Tief. Die Investoren scheinen zu glauben, die Welt würde mit Sozialleistungen zu Hause vorm iPhone und iPad sitzen, bei Amazon Dinge kaufen, die sie nicht braucht und ansonsten den ganzen Tag Netflix schauen.



Ich setze noch einen drauf. Die meisten glauben, die Welt und insbesondere die Großstadtmenschen werden sich auf dem 30 Stockwerk rund um das Haus Solarzellen einbauen lassen, sich also damit vollverkleiden - um dann ihren Tesla mit Energie zu befühlen.

Ich habe das schon ein mal glaube ich gesagt. Es ist reinster Wahnsinn zu glauben, dass man München oder Berlin oder sonstige Ballungszentren so gestalten kann, dass jeder seinen Tesla oder sonstiges E-Auto ohne Probleme aufladen kann. Dazu bräuchte Berlin und München rund um die Uhr energetische Versorgung.... und das liefern nur Atomkraftwerke rund um die Uhr.

Das heisst. Wenn alle Berliner sagen wir mal etwa 1,5 Millionen Haushalte - sich einen E-Wagen kaufen, müssen rund um Berlin wahrscheinlich 5 Atomkraftwerke gebaut werden. Um permanente Energieversorgung sicher zu stellen. Das geht noch weiter. Die gesamte Stadt müsste mit neuen Leitungen ausgestattet werden.
Weil kein Berliner es sich leisten kann, dass sein Auto an einer normaler Steckdose angeschlossen wird um volle Ladung nach 37 Stunden zu haben.

Hinzu kommt, dass Berlin Transitstadt ist. Hinzu kommt, dass die Ex-DDR de facto eine Dichte aufweist, was Bevölkerung angeht, die wir eher aus Sibirien kennen (na ja leicht übertrieben).

Man hat auch die Größe einer Raststätte auf der Autobahn berechnet, wenn alle Autos E-Auto wären. Mindestens 3,5 km lang müsste die Raststätte sein. Selbst mit dem Supercharger dauert der Betankungsvorgang 10 mal länger als bei Fossil. Rechnet mal noch mal 5-10 Minuten um Kaffee zu holen und so weiter -
Und schon ist haben wir Unterversorgung. Neben der Raststätte müssten wahrscheinlich Solarfelder entstehen, die 10 mal größer sind als die Raststätte selbst.
Und ein Wald von Windparks müsste auch entstehen.

Das könnte man ja noch vielleicht an den Strassen mit höchster - Bevölkerungsdichte und Verkehrsdichte ja machen. Nur dummerweise haben wir in Deutschland
eine Konzentration der Bevölkerung auf Ballungszentren und Großstädte und dann kommt lange lange nichts.

Ich spinne jetzt mal ein wenig rum. Dortmund muss wieder mal gegen das unsportlichste Getränk aller Zeiten spielen. Weil RB Leipzig mir RedBull nun mal eine Hausnummer in der Bundesliga ist. Also fahren 30.000 Fans mit Elektrowagen nach Leipzig. Sie müssen dann auch irgendwann vor Leipzig tanken. Wird die Anlage zu klein sein, dürfen sie aus einem Sportereignis noch einen Städtetripp zu Fuß machen. Alle Leipziger - ebenfalls E-Auto Fahrer, werden Charger finden wenn Bayern und Dortmund zu Gast in Leipzig ist.


Summierend: es mag ja sein, dass viele jetzt glauben - solche Konzerne wie Amazon, Tesla, Apple und so weiter - jeder Krise trotzen können. 1) Musk hat in seiner Laufbahn bis heute keinen Cent erwirtschaftet. 2) Der Maker von Amazon hat Gewinn erwirtschaftet, doch sein Geschäftskonzept ist absolut angreifbar.
3) Jobs dachte auch - sein Iphone bekommt niemals Konkurrenz - doch irgendwann wird auch Apple mit seinen überteuerten Geräten so oder so Margendruck verspüren.

Daher sind Anstiege an den Börsen wie an der Nasdaa (10-fache in 10 Jahren) einfach eine irrationale Blase. Die hat dann noch ein weiteres Problem. Und das hat Küssner damals auch sehr treffend formuliert. Das gesamte Börsengeschehen hängt von 50 Unternehmen, von der die Hälfte noch nie einen Gewinn erwirtschaftet haben. Wie groß kann die Fallhöhe sein? Gigantisch. Schaut man sich die Tatsache an, dass die USA im Jahre 2000 5 Billionen Schulden hatten und hohe Zinssätze - so hat sie aktuell die 5-fache Menge an Schulden, Negativzins und wieder mal eine Blase. Allerdings auch Covid-19.

Das Ganze wird in sich zusammenbrechen. Wahrscheinlich passiert das jetzt schon, nur eben ist es so, dass die Leute das partout nicht wahr haben wollen.


DER LINK zu dem lesenswerten Artikel: WIE ICH FINDE....

https://www.goldseiten.de/artikel/463742...koptergeld.html

Und bitte akzeptiert - ja der von Greyerz ist ein Gold Permabulle. Ich bin nicht ganz seiner Ansicht dass Gold irgendwann das Zigfache kosten wird. Aber in der Hinsicht, dass das Gold seinen Wert behält, ganz gleich was die Inflation macht - das teile ich schon. Das schlimmste was Euch passieren kann, wenn ihr Goldbesitzer seid, ihr seid irgendwo verschuldet - und müsst in völlig falschen Moment zwangsliquidieren, was leider nicht selten der Fall ist. Erfahrungsgemäß ist es aber so, dass Schuldner definitiv kein Gold besitzen.

Sie haben nur einen Sack voller Schulden, ein Haus, ein Auto, und müssen beträchtliche Teile des eigenen Verdienstes in Rückzahlungen stecken. Wenn dann auch noch der Jobverlust kommt - tja... arrivederci.... sayonara.... dann muss jede Tätigkeit aufgenommen werden - zum Beispiel so wie es die Amis machen - Kanonenfutter irgendwo in arbaischen Ländern. Passiert oft genug.


 
Turon
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zuletzt bearbeitet 04.09.2020 | Top

   

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