Erdoğans dreieinhalb Kriege

#1 von Sparrowhawk , 24.07.2020 15:20

Die Türkei ist rings ums Mittelmeer militärisch aktiv. Dahinter steckt eine neue außenpolitische Doktrin, die auch die Europäer provoziert.

Die Türkei führt in Libyen und im Nahen Osten Kriege, die sie beschönigend "grenzüberschreitende Operationen" nennt. Es geht ihr um Einfluss, um militärische Vorherrschaft, um Energievorkommen und um eigenmächtig abgesteckte Seegrenzen. Ankara ist zu einem bestimmenden Akteur in Libyen geworden und zu einer Kriegsmacht am Mittelmeer und im Nahen Osten, an der keiner mehr so leicht vorbeikommt. Die Türkei hat eine neue Außenpolitik, neue Waffen – und eine neue Idee.

Tripolis im April: Medien berichten, dass der abtrünnige General Chalifa Haftar mit seinen Truppen vor der Hauptstadt Libyens steht. Die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung unter Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch droht unterzugehen. Doch plötzlich wendet sich Haftars Kriegsglück. Seine Truppen geraten unter heftigen Drohnenbeschuss, seine Panzer bleiben stecken, seine Raketen werden abgefangen, seine Milizen weichen zurück. Die Gegner haben auf einmal Raketen und Munition ohne Ende aufzubieten. Auf dem Mittelmeer sichern Kriegsschiffe schier unerschöpflichen Nachschub. Haftar muss den Rückzug antreten. Seither verliert er Region um Region an die voranmarschierenden Regierungstruppen.

Die Macht, die den Bürgerkrieg innerhalb weniger Wochen gedreht hat, ist die Türkei. Sie hat das UN-Waffenembargo gebrochen (wie andere Staaten auch), die Regierung von al-Sarradsch in Tripolis aufgerüstet und in Abhängigkeit von Ankara gebracht. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bietet damit nicht nur einer Pro-Haftar-Koalition von arabischen Staaten wie Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten die Stirn, sondern auch Russland. Er durchkreuzt überdies die deutschen Pläne, Libyen durch ein konsequentes Waffenembargo und Verhandlungen zwischen zwei Kriegsparteien im Patt zu befrieden. Erst im Januar waren Repräsentanten der Türkei und andere Akteure im Libyen-Krieg Gäste von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin und unterschrieben eine Abschlusserklärung, in der sie sich zu einer Waffenruhe und der Einhaltung des UN-Waffenembargos verpflichteten. Wochen später wurden die Türken in Libyen zum game changer.

(...)

https://www.zeit.de/2020/31/tuerkei-krie...komplettansicht


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RE: Erdoğans dreieinhalb Kriege

#2 von Turon , 24.07.2020 18:04

Dass Erdogan ein armer Irrer sei - gesitig zurueckgeblieben das muessen wir nun mal einkalkulieren. Warum macht er das? Ich denke es geht um exakt das Selbe wie bei Adolf.

Hitler war letztendlich nur ein Handlanger des Grosskapitals - und dieses Grosskapital war eben damals - in neudeutsch bezeichnet - sehr besorgt um die Entwicklung. Deswegen habe man sich gedacht - Hitler ist ein guter Mann - den ruesten wir auf, und benutzen ihm um die durchaus moegliche Dominanz der Sowjetunion zu brechen. Und wenn er scheitert - tja, dann ist das sein Problem. Wir haben wieder mal ganz viel verdient.

Ich wiederhole das noch einmal - Angela Merkel - die hohlste Nuss aller Zeiten - bevor sie Kanzlerin wurde - sie flog zu George Bush. Als sie zurueck kam - hatte sie dem deutschen Volke verkuendet - wir Deutsche muessen unbedingt im Irak mitmachen. Wegen den Arbeitsplaetzen in Deutschland. Denn wenn der Irak im Arsch ist - muss Irak wieder aufgebaut werden. Sie hat wortwoertlich damals - vor laufender Kamera - einen Orgasmus gehabt, als sie das sagte.

Nun zu Erdogan. Es kommt nicht daruaf an, dass ich Muslime nicht ausstehen kann. Das weiss jeder - der mich kennt. Das resultiert nicht daraus - dass ich Tuerken hasse. Das resultiert daraus, weil ich diese Nation und ihre Ansichten und ihre Absichten verstehe. Sie sind uns keinesfalls foerderlich.

Jedenfalls nicht fuer uns. Nicht nur - dass 90% der Bevoelkerung der Tuerkei immer noch in muslimischen Mittelalter lebt - wenn ihr mal erlebt hat - wie ein scheinbar gebildeter Tuerke zu mir, (weil ich ja Pole bin) sagt - wenn dieser Sobieski nicht waere - waere Europa heute Kolonie des Sultanats.

Zu Erdogan will ich so viel sagen. Er fuehlt sich aus einem einzigen Grund so cool. DIE NATO braucht ihre Monster. Fuer mich besteht kein Zweifel daran, dass die Tuerkei - heute als Militaerkraft Nummer 11 weltweit - unglaublich maechtig ist. Wenn die Tuerkei Deutschland den Krieg erklaeren wuerde, wurde dieses Deutschland in erster Box Runde per KO fertig werden. Wir haben nichts. Ausser defekte Panzer und Umstandsmode fuer unsere Truppen. Und in der Armee scheinen auch nur Leute zu dienen - die einer der besten Waffen haben - ihre ANALOEFFNUNG.

Also kurz. Da die Tuerkei nicht in der EU ist, sondern in der Nato - kann die Tuerkei mit Einwilligung der NATO tun was sie will. Die Ignoranz der Kanackei ist ganz klar zu sehen. Im Normalfall - wenn sich Nationen treffen - steht in dem Hintergrund immer ehrenhaft die Flagge der Kontrahenten.
Als Murksel in der Kanackei war, da war nur die Flagge der Kanackei zwei mal vertreten. DIE DEUTSCHE NICHT.

Um das zu verstehen worum es hier geht. Es sieht ganz so aus... als wuerde die NATO im Erdogan den Hitler 2.0 sehen. Er soll irgendetwas anfangen -
und die NATO soll etwas beenden. Unter Hitler gab es einen Sieger... die USA.

Der zweite Weltkrieg war ein Konjunkturprogramm fuer die USA - sondersgleichen. Deswegen braucht immer die USA ihre Boesenwichter.

 
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