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Äh? Tirol ist was zum Skifahren und Bergsteigen, Gartenerdbeeren würden dort nicht so recht gedeihen. Ja, Walderdbeeren an exponierten Stellen, kein Problem. Doch die pflückt man sich im Vorübergehen und isst sie sofort. Der MPreis ist eine Supermarktkette, deren Besitzer ich rein zufällig kenne. Der Mann versucht seine Läden seit Jahren zu verscherbeln, aber die Überschuldung übersteigt den vernünftigen Kaufpreis. REWE und SPAR dürfen nicht kaufen, wegen der "marktbeherrschenden" Stellung und sonst ist kein zahlungskräftiger Käufer in Sicht. Die Schweizer Migros hats mal mit dem Konsum versucht, die Pleite war abzusehen, der Tengelmann hat die Zielpunkt-Kette aufgezogen, auch das eine Pleite. MPreis ist kein Discounter. Etablierte Discounter wie Hofer und Lidl haben da kein Interesse.

Und überhaupt: Slowenien ist nicht in Tirol, oder bin ich nicht mehr up-to-date?

Ich schätze mal, der Marktleiter ist ein Zugereister, der nicht 100% deutsch kann. Und sein Gemüse holt er vom türk. Gemüsemarkt, wo die Kopftuchmädchen arbeiten. Nur so kann ich mir erklären, wie das zustande kam.

Naja, eine Ausnahme gäbe es. Wenn die Wertschöpfung zB in Tirol höher wäre als in Slowenien, dann dürfte das Produkt mit Fug und Recht "Tiroler Erdbeeren" genannt werden. Die Herkunftsangabe ist nach österr. Gesetzen verpflichtend, also sind's Tiroler Erdbeeren aus Slowenien. Wäre alles korrekt! Doch das glaub ich nicht recht ... Andererseits, wer Levi's Jeans aus den USA kauft, der muss wissen, dass die Jeans in Indien, Vietnam oder Bangladesh zugeschnitten, genäht und gefärbt werden. Dennoch sind die Dinger "Made in USA" weil eben die überwiegende Wertschöpfung in den USA liegt.

Ist ja dann wie bei "deutschen" Autos, wo nur die Hochzeit (glaube so heißt das, wenn der Motor in die leere Karosse eingesetzt wird?) stattfindet, die ganzen Teile aber zu über 90% nicht aus D. kommen und sogar noch vom Zulieferer mit dessen Personal (nicht der Automarke) im Werk einzubauen ist. So läuft es doch heute. Da kommt z.B. das komplette Armaturenbrett, wird am Roboter-Greifarm eingehängt und fährt in die vorgesehene Position in der Karosse. Die Arbeiter (des Armaturenbrettherstellers!) clipsen dann ein paar Verbindungen dran, setzen den Pressluftschrauber an, der noch ein paar dicke Schrauben festzieht die schon drin steckten und fertig! Man glaubt gar nicht wie schnell das geht.
Die meiste Ware ist also vorkonfiguriert und im Ausland gefertigt worden. Aber D. ist Exportweltmeister? Na wer es glaubt.

Viele einfache und praktisch alle komplexen technischen Produkte sind arbeitsteilig erzeugt. Für alles gibt es Spezialisten und wenn die an die Sache rangehen, dann ist es weit besser als es slbst zu tun. Ich bin überzeugt, dass die BMWs (X3 bis X7), die in den USA erzeugt werden, selbstverständlich ein Schild mit "Made in Germany" tragen. Und die aus Südafrika ebenfalls. Dabei kommen die Motoren für die meisten BMW Modelle aus Steyr in Oberösterreich. https://www.bmwgroup-werke.com/steyr/de.html Ähnlich gehts mit Opel und GM, wo praktisch alle kleinen Motoren aus Aspern bei Wien https://www.opel-wien.at/Produktion/produkte.html kommen. Allerdings wurde Opel von der PSA aufgekauft und die bauen ihre Motoren in Frankreich, daher gibts Kündigungen in Aspern https://industriemagazin.at/a/opel-wiene...kommen-trotzdem