Von WOLFGANG HÜBNER | Die deutsche Propagandamaschinerie wird nicht müde zu behaupten, in der Ukraine werde gegen Russland ein Kampf für „westliche Werte“ und „Demokratie“ geführt. Und das inzwischen diktatorisch in Kiew regierende Selenskyj-Regime verbreitet, im Osten und Süden des Landes werde auch die „Freiheit“ des Westens verteidigt. Ob die ukrainischen Truppen, die nun schon seit Monaten in ihren Verteidigungsstellungen den russischen Angriffen ausgesetzt sind, das ebenso sehen, darf zumindest bezweifelt werden. Sie haben jedenfalls etlichen seriösen Quellen zufolge große Verluste an Menschen und Material zu beklagen.
Merkwürdigerweise ist in den deutschen Leitmedien und von neumilitanten deutschen Politikern wenig bis nichts davon zu hören. Hingegen wird geradezu mit Inbrunst über riesige russische Verluste berichtet oder spekuliert, wird die russische Militärführung abwechselnd der Unfähigkeit oder der Brutalität bezichtigt und bedenkenlos jede Meldung aus Kiew verbreitet, die ein neues Debakel Putins signalisiert. Das hat bei manchen Zeitgenossen hierzulande schon die irrige Hoffnung geweckt, Selenskyj und Anhang seien auf bestem Wege zu einem Siegfrieden über die Eindringlinge.
Es herrscht in Deutschland ein multimedial gestütztes Desinteresse an den ukrainischen militärischen Opfern, obwohl diese sich doch angeblich für unsere „westlichen Werte“, für „Freiheit“ und „Demokratie“ tot oder invalide schießen lassen. Deshalb nach Möglichkeit kein Wort über das jüngste blutige Kiewer Desaster bei der misslungenen Wiedereroberung der strategisch wichtigen Schlangeninsel im Schwarzen Meer vor Odessa. Oder die Tatsache, dass immer mehr völlig unzureichend militärisch ausgebildete wehrpflichtige Ukrainer als Kanonenfutter an die Ostfront geschickt werden, um die dort entstandenen großen Mannschaftsverluste auszugleichen.
Die fehlende Empathie des „Wertewestens“ mit den real leidenden und sterbenden ukrainischen Soldaten ist nicht nur skandalös, sondern zutiefst unmenschlich. So wenig es echtes Interesse im Westen an dem korrupten Staat Ukraine vor dem Krieg gab, so wenig Interesse gibt es jetzt an den Männern, die mittlerweile nicht mehr nur mit Waffen für die Unabhängigkeit ihres Landes kämpfen, sondern Russland und Putin für die Biden-USA und die Brüsseler EU maximal schwächen sollen. Doch für solche fremden Ziele will mit einiger Sicherheit kein ukrainischer Soldat sein Leben riskieren, muss es nun aber doch.
Das Schweigen über die militärischen Opfer der Ukraine in Deutschland resultiert nicht zuletzt aus dem schlechten Gewissen derer, die skrupellos viele junge Menschen sterben lassen und tödliche Waffen liefern, um den verhassten Putin zu „ruinieren“. All diese Schreibtischtäter verdienen Verachtung und Schande.
https://www.pi-news.net/2022/05/unsere-f...-und-wie-viele/