Ephraim Kishon

#1 von Jimbo , 03.09.2018 08:48

Ephraim Kishon schrieb schon vier Jahre nach seiner Einwanderung in Israel ein Theaterstück in Neu-Hebräisch (Ivrit)

Ein Bekannter wunderte sich darüber und bat ihn, ihm doch Tipps für das Erlernen der Sprache zu geben.
Kishon sagte, es sei unmöglich, Ivrit zu erlernen! Meinte der Bekannte, aber Du hast doch Ivrit erlernt!
Ja, sagte Kishon, da wusste ich noch nicht dass es unmöglich ist!

Übrigens: "Kishon" kam aus Budapest und hieß ursprünglich Ferenc Hoffmann, also Franz Hoffmann und gehörte der deutsch-sprechenden Minderheit an. Er nahm später in Ungarn den Künstlernamen "Kis-Hont" (Klein-Hont) an. Hont ist ein ungarisches Komitat (Verwaltungsbezirk). Als er nach Israel einreiste, wurde sein Name auf "Kishon" verkürzt, weil das "t" am Ende unmöglich auszusprechen schien und aus dem Ferenc wurde kurzerhand ein Ephraim gemacht.


Die Geschichte lehrt dauernd, doch sie findet keine Schüler (Ingeborg Bachmann)

 
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zuletzt bearbeitet 03.09.2018 | Top

RE: Ephraim Kishon

#2 von Socke , 04.09.2018 18:39

Zitat von Jimbo im Beitrag #1
.. da wusste ich noch nicht dass es unmöglich ist!

Gut der Witz, gefällt mir.
Kann man das auch als typ. jüdische chuzpe bezeichnen? Wenn ja, hieße das ja, dass der Typ in Israel gut angekommen ist.

 
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RE: Ephraim Kishon

#3 von Coconutcandy , 05.09.2018 15:07

Ephraim Kishon war früher mal sehr "in", d.h. es gab viel von ihm zu lesen bzw. ich habe es getan. Er schrieb immer von der "besten Ehefrau von allen" (oder so ähnlich nannte er sie). In den letzten Jahrzehnten habe ich von ihm nichts mehr gehört - bis heute, wo Jimbo über ihn schrieb

http://www.ephraimkishon.de/und_die_best...u_von_allen.htm


 
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RE: Ephraim Kishon

#4 von Jimbo , 05.09.2018 18:16

Zitat von Socke im Beitrag #2
Kann man das auch als typ. jüdische chuzpe bezeichnen? Wenn ja, hieße das ja, dass der Typ in Israel gut angekommen ist.


Chuzpe oder chutzpah ist eine Frechheit bzw auch oft eine kleine Erpressung, der man sich wegen vollendeter Umstände nur schwer entziehen kann.

zB der alte jüd.Witz, dass ein Mann, der Vater und Mutter erschlagen hat, beim Richter auf mildernde Umstände plädiert, weil er ja Vollwaise sei.

Oder jener: ein Schnorrer bettelt bei einem reichen Juden, er möge ihm doch ein wenig Geld geben, er könne sich nichts zu essen leisten. Gemäß der alten Regel, dass Juden nicht Hungers sterben sondern nur an Hochmut, gibt ihm der Reiche einen großen Geldschein. Der reiche Mann geht dann zu Mittag in ein feines Restaurant um die Ecke und trifft dort den armen Juden, der es sich bei Lachs mit Mayonnaise gut gehen lässt. Aufgebracht stellt ihn der Reiche zur Rede und fragt, was das denn nun solle? Antwortet der Arme: wenn ich kein Geld habe, KANN ich keinen Lachs mit Mayonnaise essen, habe ich aber Geld, dann DARF ich keinen Lachs mit Mayonnaise essen! Wann soll ich dann Lachs mit Mayonnaise essen?


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