Ausgerechnet in Bio-Eiern

#1 von Coconutcandy , 23.06.2018 16:13

Ausgerechnet in Bio-Eiern waren die Salmonellen.
http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpra...-20180620413856

Ich kaufe nichts "Bio", höchstens dann, wenn es den gleichen Artikel nicht normal gibt.
Und viele Lebensmittel, die bis dato völlig normal waren, tragen plötzlich den Aufdruck "Bio", aber es ist nichts daran anders geworden.

Ein Ei, das nicht "Bio" ist, auch auch bio. Oder ist das ein Gipsei oder was?


 
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RE: Ausgerechnet in Bio-Eiern

#2 von Jimbo , 24.06.2018 16:38

Ich denke, ich weiss über "Bio" ganz gut Bescheid. "Bio" ohne Gütesiegel ist grundsätzlich nix wert, ein vorhandenes Gütesiegel ist zu überprüfen, denn es kursieren haufenweise selbst erdachte Bio-"Gütesiegel", die sich die Produzenten selbst verliehen haben. Es gibt also solche und solche Bio-Gütesiegel.

https://www.bio-austria.at/bio-konsument...rkenne-ich-bio/

Und da steht auch, warum "bio" besser ist. Natürlich unterliegen, gerade in in Österreich, auch ganz normale Lebensmittel strengen Auflagen. Aber halt nicht so strengen Auflagen wie die Bio-Produkte.

Bei ordentlichen Bio-Siegeln werden Produzenten und Weiterverarbeiter regelmässig kontrolliert, es werden Proben genommen und analysiert, es wird der Nachweis gefordert, dass in der Herstellung teurere Bio-Produkte nicht mit billigen Nicht-Bio-Produkten gemischt / gestreckt wurden. Bäcker müssen also nachweisen, wieviel Bio-Mehl sie vom Produzenten gekauft haben und wieviele Kilo an Bio-Produkten sie produziert und verkauft haben. Daraus lässt sich anhand der Rezeptur relativ leicht kontrollieren, ob denn alles OK ist. Teures Bio-Mehl zu verwenden und zB billige Nicht-Bio-Margarine ist ebenfalls unzulässig. Wer gegen die Auflagen verstösst, der verliert das Bio-Siegel und muss in einem jahrelangen(!) Prozess nachweisen, dass er wieder des Bio-Siegels würdig ist.

Wenn jemand bislang "normale" Eier produzierte und nun echte Bio-Ware verkauft, dann kann es sein, dass er sich seit Jahren auf dem Wege der Zertifizierung befunden hat und nun endlich Bio-Qualität produzieren kann und mit Stolz das Bio-Siegel führt.

Ein Bauer, der "Demeter" Getreide produziert, kann das auch nicht von heute auf morgen tun. Im Boden seines Feldes befinden sich allerhand Spritzmittel und die kommen, ob er es will oder nicht, auch in sein Getreide und sind damit im Mehl wiederzufinden. Die durchschnittliche Dauer, zum Demeter-Bauern werden zu können, beträgt etwa 5 Jahre. Wobei die Problematik die ist, dass angrenzende Felder ev. "normale" Felder sind und beim Spritzen das Giftzeug auf sein Feld geweht wird. Wenn er Pech hat, dann bekommt er ums Verrecken keine Bio-Freigabe, denn die Spezilisten von Demeter können auch kleinste Rückstände von Schadstoffen im Boden und im Mehl messen.

Es ist daher klar, warum diese Produkte teurer sein müssen. Der Bauer muss zB das Unkraut händisch von seinem Feld jäten, das Futter der eierlegenden Hühner muss ebenfalls "bio" sein, die Bio-Hühner müssen so und so viele Quadratmeter pro Tier an Auslauf haben. Und das wird bei Bio-Siegeln streng kontrolliert! So ein Bio-Siegel ist man viel schneller los als man es erworben hat. Die Misch-Produktion von Bio-Ware und Nicht-Bio-Ware ist in den meisten Betrieben unmöglich umzusetzen, daher stellen die meisten komplett auf Bio-Produktion um.

Ob Bio-Ware wirklich "gesünder" ist, erhellt sich aus den besseren Produktionsbedingungen, ob man deshalb auch länger lebt, das muss man halt glauben.


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RE: Ausgerechnet in Bio-Eiern

#3 von Socke , 24.06.2018 22:30

Ist richtig, was Du da berichtest. Früher, in der Anfangszeit von "bio", waren das oft Betrügereien, die einfach das Wort "Bio" auf ihre Produkte druckten, um einen höheren Preis verlangen zu können oder Ware mieser Qualität doch noch verkaufen zu können.
Inzwischen ist es tatsächlich so, dass man viele Schadstoffe selbst in geringsten Mengen nachweisen kann und das Bio-Zeugs tatsächlich viel stärker kontrolliert wird. Da ist also die Chance, weniger belastete Ware zu erhalten sehr viel höher als bei dem "normalen" Zeug. Darum ist "bio" ja meist viel teurer.

Bei uns gibt es nur wenige Warengruppen, wo wir regelmäßig auf "bio" zurückgreifen.
Kartoffeln ist ein so ein Produkt: Da ist die Standard-Ware meistens mit dem Zusatz "nach der Ernte behandelt" gekennzeichnet. Das heißt, die haben die Kartoffeln in eine hochgiftige Chlorverbindung getaucht, die ein Aufkeimen verhindert bzw. verzögert. Diese Spezialwäsche (Chlorpropham, Imazalil und Thiabendazol) macht man bei "bio"-Kartoffeln nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chlorpropham
https://hamburger-illustrierte.de/conten...0603141611.html

 
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RE: Ausgerechnet in Bio-Eiern

#4 von Jimbo , 25.06.2018 13:47

Ich kaufe die Erdäpfel (= pommes de terre, oder "Kartoffel") bei meinem Nachbarn. 2kg aktuell um 60 Cent, das Kilo also um 30 Cent. Da weiß ich, was ich bekomme. Die sind im besten Fall gewaschen. Mit Wasser. Beim Greisler im Dorf bekommt man "schwarze" Erdäpfel, die sind sogar ungewaschen (mit Erde dran) und kosten 40 Cent / kg. "Schwarz" sind sie, weil wohl niemandem einfällt, dafür irgendwelche Steuern zu bezahlen. Ist hier in der Gegend nicht so beliebt, das Steuerzahlen.


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