Man soll Elektro-Auto fahren, aber gleichzeitig schaltet man Kraftwerke ab - total irre.
Aber wir haben ja Wind und Sonne, also kein Problem.
Lies hier:
https://egon-w-kreutzer.de/ohne-wind-kei...m-nee-schlimmer
Ohne Wind kein Strom? Nee. Schlimmer!
1. März 2022
Egon W. Kreutzer
Seit wann ich mir die Finger darüber wundschreibe, dass die Multiplikation mit null stets null ergibt, dass also auch 100.000 Windräder bei Flaute in Summe null Strom erzeugen, weiß ich gar nicht mehr. Jedenfalls war ich überzeugt, dass damit alles zur Windkraft gesagt sei, was „Mensch“ so wissen muss.
Gestern überraschte mich ein Leser meines Blogs mit folgender Information:
Hallo, Herr Kreutzer
Frei nach dem Motto – Schlimmer geht’s immer.
Tatsächlich ist es nämlich so,
dass Windkraftwerke bei Flaute
nicht nur keinen Strom liefern.
Sie brauchen sogar welchen,
um am Leben zu bleiben.
Nach Herstellerangaben, je nach Ausführung, zwischen 20 und 200 kW! Dafür haben sie einen extra Starkstromanschluß vom lokalen Energieversorger.
Geht man von einen Durchschnittsverbrauch von 100 kW je WKA aus, dann brauchen die derzeit in Deutschland vorhandenen ca. 35.000 WKA’s bei einer Dunkelflaute schon heute ca. 3,5 Gigawatt an Leistung.
Das entspricht in etwa 2 Blöcken eines AKW’s.
Erhöht man die Zahl der WKA’s auf 100.000, dann wären es 10 Gigawatt, was etwa 15 % der derzeitigen Grundlast entspricht! Zusätzlich zum dann ja nicht vorhandenen Strom! Da neue WKA’s wahrscheinlich noch größer sind, brauchen sie auch eher die 200 kW. Dann sind es vielleicht sogar 15 Gigawatt.
Und das ist noch nicht genug! Die Dinger sind ja maximal 20 Jahre im Betrieb. Dann müssen sie zurückgebaut werden!
Anbei eine Berechnung der Rückbaukosten. Deshalb gründen Schlaue Betreiber für jede WKA eine GmbH. Die haftet nämlich nur mit 50.000 Euro. Den Rest dürfen dann die Grundstücksinhaber blechen! Und am Ende der Steuerzahler.
Ich dachte mir, dass Sie das interessieren könnte. Sie dürfen den Text auch gerne verwenden.
Mit freundlichem Gruß aus…
Jens
Dass die WKAs Strom brauchen, um „anfahren“ zu können, wusste ich. Welche Leistung dabei benötigt wird, war mir nicht klar. Vor allem habe ich nie gedacht, dass während des Stillstands permanent Leistung aus dem Netz abgerufen wird.
Also habe ich dem Stromverbrauch der stillstehenden Windräder nachrecheriert. Es ist ja nicht so, dass die Riesegondel an der Turmspitze bis auf den Generator leer wäre. Da ist jede Menge (Regel-) Elektronik verbaut, die auch dann in Betrieb bleiben muss, wenn der Rotor stillsteht. Außerdem sieht es so aus, dass der Rotor auch bei Stillstand in den Wind gedreht werden muss. Im Sommer werden Kühlsysteme in Betrieb genommen, im Winter muss geheizt werden. Extra-Problem im Winter: Die Enteisung der Rotorblätter. Das Eis stört die Aerodynamik der Flügel, mindert daher die Leistungund wiegt verdammt viel. Wie sich so eine Eisplatte im Flug verhält, wenn sie sich bei 300 km/h Umfangsgeschwindigkeit von einem Rotorflügel löst, mag ich mir gar nicht vorstellen.
Alles in allem komme ich mit meinen Recherchen zu dem Schluss, dass so ein Windrad pro Megawatt installierter Leistung im Stillstand in der Spitze durchschnittlich 20 kW Strom aus dem Netz zieht. Über die Zeit geglättet sind das aber immer noch 2 bis 5 kW durchschnittliche Dauerlast pro Megawatt. Das sind die Werte für den Sommer.
Im Winter kommt es in etwa zu einer Verdoppelung des Strombedarfs bei Stillstand, und darin ist die Enteisung der Flügel noch gar nicht enthalten. Die elektrische Blattheizung, die bei Bedarf stundenlang ununterbrochen in Betrieb sein kann, frisst zwischen 15 und 40 kW pro Megawatt Nennleistung des Windrades.
Die derzeit meistverbauten Anlagen mit einer Leistung von 3 bzw. 3,5 Megawatt kommen folglich bei Flaute im Winter, mit Blattheizung, auf einen Strombedarf von über 100 Kilowatt, den sie aus dem Netz beziehen müssen, während sie null Kilowatt einspeisen.
Die Angaben meines Lesers sind also realistisch. Die Hochrechnung auf 35.000 bestehende Anlagen, die im Winter bei Dunkelflaute 3,5 Gigawatt aus dem Netz ziehen, hält einer Nachprüfung stand.
Die beschleunigten Ausbaupläne der Bundesregierung tragen dadurch in ganz erheblichem Maße dazu bei, dass sich das Black-Out-Risiko stark vergrößert.
Da braucht es eine ganze Menge grünteuren Wasserstoffs aus nicht existenten Anlagen unter der afrikanischen Sonne, der über nicht existente Transporteinrichtungen auch noch dafür sorgen soll, dass stromfressenden Windräder über die ebenfalls nicht existierenden Gasturbinen versorgt werden können.
Mann, oh Mann!
Am Rande sei noch erwähnt, dass mit Beginn des Ukraine-Krieges das KA-SAT-System gestört ist. KA-SAT, das ist im Wesentlichen ein geostationärer Satellit, über den Internetverbindungen aufgebaut werden können. Eine große Zahl der in Europa installierten Windkraftanlagen (ca. 30.000) stehen über KA-SAT in Kontakt mit den Betreibern und den Wartungsunternehmen. Sie können auf diese Weise überwacht werden, und sie können auf diese Weise mit Steuerbefehlen versorgt werden. Nun ist so ein Windrad zwar so gebaut, dass es sich selbst und autonom an die jeweils herrschenden Außenbedingungen und die inneren Betriebszustände anpasst – es sieht für mich aber so aus, dass die Betreiber der betroffenen Windräder – in Deutschland sollen es mehr als 5.000 sein – keinen Kontakt mehr zu ihren Anlagen haben, also nicht einmal mehr wissen, ob das Ding überhaupt noch steht, so lange sie nicht mit dem Range Rover zum Nachgucken hinfahren.
Noch weiter am Rande ist zu vermerken, dass die Bundeswehr Denkspiele betreibt, in denen eine klimaneutrale, wasserstoffbasierte Kriegsführung zur Klimarettung beitragen soll. Alles möglich. Was nicht direkt mit Wasserstoff betrieben werden kann, muss halt synthetische Kraftstoffe verwenden. Nach allem Überschwang endet der Vortrag dann aber damit, dass der Wasserstoff importiert werden müsste, woraus erhebliche Abhängigkeit von instabilen Regionen resultierten. Die Augsburger Allgemeine schreibt dazu leicht verschwurbelt:
„Relevant sei dabei auch, woher künftiger Wasserstoff (H2) komme. Eine vertiefte Zusammenarbeit mit Ländern etwa in Nordafrika oder im Nahen Osten habe volkswirtschaftliche und strategische Folgen. „So bleibt eine Importlogik von Energieträgern weiterhin bestehen und verschärft sich sogar noch.“
Zu dem Schluss wäre jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch auch ohne Bundeswehr-Think-Tank und Bundeswehr-Universität nach zwei Minuten Nachdenken ganz alleine gekommen.